Dienstag, 18. Mai 2010
Nokia-Prototyp gestohlen: Blogger ruiniert Präsentation
prototyp, 11:20h
Nach Apple beklagt nun auch Nokia den Verlust eines Smartphone-Prototyps. Dabei handelt es sich ausgerechnet um das neue Flaggschiff-Modell N8, das gestern, Dienstag, offiziell präsentiert wurde. Der Diebstahl des Geräts erwies sich für Nokia als doppelt unangenehm. Denn anstatt wie geplant die gesamte mediale Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, musste sich Nokia ausgerechnet an diesem Tag die Bühne mit einem äußert negativen Testbericht des russischen Blogportals Mobile-Review teilen.
Negativkritik statt Unternehmens-PR
Beim N8 von einer Enttäuschung zu sprechen, sei noch untertrieben. Dass Nokia ein derart schlechtes Smartphone auf den Markt bringe, sei höchstens durch die Infiltrierung des Konzerns mit Mitarbeitern der Konkurrenz zu erklären, so der Chefredakteur des Portals. Mangels alternativer Testberichte verbreitete sich der Bericht im Verlauf des gestrigen Tages wie ein Lauffeuer. Die von Nokia präsentierten Spezifikationen wie eine Zwölf-Megapixel-Kamera, HDMI-Anschluss, Flash-Support und Multitouch-Funktionen von Symbian 3 gingen hingegen beinahe unter.
In seinem offiziellen Blog zeigte sich Nokia daher auch wenig erfreut. "Wir sind schwer betrogen worden und werden alles daran setzen, die undichte Stelle im Unternehmen aufzuspüren", so der finnische Handyhersteller. Beim rezensierten Gerät handle es sich um einen frühen Prototyp mit unfertiger Software, der nicht für fremde Hände bestimmt sei. Das Produkt werde derzeit noch intensiv getestet und im Sommer erst ausgeliefert, wenn Nokia damit zufrieden sei.
"Sehr unglücklich verlaufen"
"Sollte es sich bei dem Testgerät tatsächlich um einen unfertigen Prototypen handeln, ist das sehr unglücklich verlaufen. Aufgrund von einigen Software-Problemen beim N97 wird Nokia beim N8 ohnehin besonders kritisch unter die Lupe genommen werden. Sie werden jetzt umso mehr beweisen müssen, dass Symbian 3 hier eine Verbesserung darstellt", kommentiert Ovum-Analyst Tim Renowden.
Für ein endgültiges Urteil über das neue Nokia-Flaggschiff und Symbian 3 sei es derzeit noch zu früh. Derzeit deute aber einiges darauf hin, dass Symbian 3 wenig revolutionär Neues mit sich bringe, so Renowden. Auch beim Prozessor setzt Nokia nicht auf die aktuellen ARM Cortex A8-Plattform, sondern verbaut den weniger leistungsstarken ARM11. "Ich denke, dass sie vor allem mit der ausgezeichneten Kamera und einem attraktiven Preis punkten wollen. Die Nachfrage nach so einem Gerät ist derzeit noch gegeben. Andererseits muss man auch sehen, dass der Hype im Smartphone-Bereich sich derzeit um Applikationen und Software dreht und nicht darum, welches Handy die beste Kamera hat", gibt Renowden zu bedenken.
iPhone-Mittelsmann ausgeforscht
Ob Nokia wie Apple die Polizei einschalten wird, um der undichten Stelle auf die Spur zu kommen, ist unklar. Man wolle jedenfalls nicht Geheimpolizei spielen und damit die offene Unternehmenskultur unterminieren. Im Fall des iPhone-Prototypen sollen die Ermittlungen übrigens bereits zu einem ersten Erfolg geführt haben. Der Mittelsmann, der das verlorene iPhone Gizmodo zuspielte, sei bereits ausfindig gemacht worden.
Negativkritik statt Unternehmens-PR
Beim N8 von einer Enttäuschung zu sprechen, sei noch untertrieben. Dass Nokia ein derart schlechtes Smartphone auf den Markt bringe, sei höchstens durch die Infiltrierung des Konzerns mit Mitarbeitern der Konkurrenz zu erklären, so der Chefredakteur des Portals. Mangels alternativer Testberichte verbreitete sich der Bericht im Verlauf des gestrigen Tages wie ein Lauffeuer. Die von Nokia präsentierten Spezifikationen wie eine Zwölf-Megapixel-Kamera, HDMI-Anschluss, Flash-Support und Multitouch-Funktionen von Symbian 3 gingen hingegen beinahe unter.
In seinem offiziellen Blog zeigte sich Nokia daher auch wenig erfreut. "Wir sind schwer betrogen worden und werden alles daran setzen, die undichte Stelle im Unternehmen aufzuspüren", so der finnische Handyhersteller. Beim rezensierten Gerät handle es sich um einen frühen Prototyp mit unfertiger Software, der nicht für fremde Hände bestimmt sei. Das Produkt werde derzeit noch intensiv getestet und im Sommer erst ausgeliefert, wenn Nokia damit zufrieden sei.
"Sehr unglücklich verlaufen"
"Sollte es sich bei dem Testgerät tatsächlich um einen unfertigen Prototypen handeln, ist das sehr unglücklich verlaufen. Aufgrund von einigen Software-Problemen beim N97 wird Nokia beim N8 ohnehin besonders kritisch unter die Lupe genommen werden. Sie werden jetzt umso mehr beweisen müssen, dass Symbian 3 hier eine Verbesserung darstellt", kommentiert Ovum-Analyst Tim Renowden.
Für ein endgültiges Urteil über das neue Nokia-Flaggschiff und Symbian 3 sei es derzeit noch zu früh. Derzeit deute aber einiges darauf hin, dass Symbian 3 wenig revolutionär Neues mit sich bringe, so Renowden. Auch beim Prozessor setzt Nokia nicht auf die aktuellen ARM Cortex A8-Plattform, sondern verbaut den weniger leistungsstarken ARM11. "Ich denke, dass sie vor allem mit der ausgezeichneten Kamera und einem attraktiven Preis punkten wollen. Die Nachfrage nach so einem Gerät ist derzeit noch gegeben. Andererseits muss man auch sehen, dass der Hype im Smartphone-Bereich sich derzeit um Applikationen und Software dreht und nicht darum, welches Handy die beste Kamera hat", gibt Renowden zu bedenken.
iPhone-Mittelsmann ausgeforscht
Ob Nokia wie Apple die Polizei einschalten wird, um der undichten Stelle auf die Spur zu kommen, ist unklar. Man wolle jedenfalls nicht Geheimpolizei spielen und damit die offene Unternehmenskultur unterminieren. Im Fall des iPhone-Prototypen sollen die Ermittlungen übrigens bereits zu einem ersten Erfolg geführt haben. Der Mittelsmann, der das verlorene iPhone Gizmodo zuspielte, sei bereits ausfindig gemacht worden.